Ökolandbau

  • BIO und ÖKO
    sind rechtlich geschützte Bezeichnungen
Bayern hat den größten Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche in Deutschland. Die Öko-Landwirt*innen produzieren nicht nur qualitativ hochwertige, schmackhafte und gesunde Lebensmittel für unsere Gesellschaft, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Umwelt-, Boden-, Klima-, und Tierschutz sowie dem Erhalt der Kulturlandschaft und der Stärkung der regionalen Direktvermarktung.

Vier Jahreszeiten

  • Sobald es wärmer wird und das Gras zu wachsen beginnt, kommen die Kühe auf die Weide. Der Biobauer lockert mit speziellen Geräten den Boden auf. Als erstes werden Sommerweizen, Erbsen, Ackerbohnen oder Hafer ausgesät. Später dann Kartoffeln. Für das Wintergetreide wird die Erde mit einem Striegel aufgelockert, Wiesen werden gewalzt, um die Bodenoberfläche zu ebnen und herumliegende Steine in den Boden zu drücken. Neu ausgesäte Wiesengräser können dann besser wachsen. Biogemüse – Radieschen wie Erbsen, Schnittlauch, Petersilie und Möhren werden gesät und Salat gepflanzt. Tomaten und Paprika lieben die Wärme und wachsen fast immer im Gewächshaus.
  • Das Getreide ist reif. Für die Getreideernte muss das Wetter trocken und warm sein. Die Landwirte sind jetzt rund um die Uhr mit dem Mähdrescher auf dem Feld unterwegs. Auf einer Fläche so groß wie ein Fußballfeld werden durchschnittlich 3 bis 4 Tonnen Bioweizen geerntet. Diese Menge reicht für gut 70.000 Brötchen. Das Stroh dient als Unterlage für die Tiere im Stall. Aus dem getrockneten Heu oder Stroh werden große Ballen gepresst. Das saftige Gras wird geschnitten. Wer Obst oder Gemüse anbaut, muss für ausreichend Licht und Platz zum Wachsen sorgen. Mit speziellen Maschinen wird das Unkraut entfernt.
  • Mais oder Zuckerrüben werden im Herbst geerntet. Mais, aber auch Gras, wird zu Silage für die Tiere verarbeitet. Dadurch schmeckt es sauer und bleibt den ganzen Winter über haltbar. Darüber hinaus bekommen die Tiere Getreide. Aus Weizen und Roggen wird vor allem Brot gebacken. Bereits im Herbst wird das Wintergetreide ausgesät. Es braucht viel Wasser. Nach der Ernte muss das geerntete Gemüse im Kühlhaus gut aufbewahrt werden, damit es möglichst lange frisch bleibt. Über Bodenproben erfahren die Landwirt*innen, ob der Boden noch ausreichend Nährstoffe hat.
  • Im Winter ruht sich die Natur aus. Die Tiere bleiben meistens im warmen Stall. Der Frost macht den Boden locker und krümelig damit er im Frühjahr von den neuen Pflanzen gut durchwurzelt werden. Obstbauern schneiden jetzt Apfel- und Birnbäume zu, damit die Bäume gesund bleiben und im nächsten Jahr viele Früchte tragen. Aufräumen, Schreibarbeit, Urlaub, Planungen für das nächste Jahr und die Wartung der Traktoren und Maschinen fallen in den Winter.

Ökologischer Landbau

1x1 Ökolandbau
  • „BIO“ / „ÖKO“ = mind. 95 % der Produktzutaten sind aus ökologischem Anbau
  • Ökolandbau = flächengebundene, artgerechte Tierhaltung, vorbeugender, natürlicher Pflanzenschutz, vielseitige Fruchtfolge, Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, keine Gentechnik
Konzept
Der Ökolandbau ist ein ganzheitliches Konzept der Landbewirtschaftung und Tierhaltung basierend auf einem geschlossenen Betriebskreislauf mit dem Ziel der schonenden und werterhaltenden Produktion gesunder, hochwertiger Lebensmittel.

Weiterführender Link

www.oekolandbau.de

Prinzipien
  • Gesundheit = die Gesundheit für Boden, Pflanzen, Tiere, Menschen und die Erde als Ganzes bewahren
  • Ökologie = mit lebendigen Ökosystemen und biologischen Kreisläufen arbeiten, sie nachahmen, schätzen und stärken
  • Gerechtigkeit = Gerechtigkeit garantieren für die gemeinsame Umwelt und Chancengleichheit im Leben
  • Sorgfalt = durch Verantwortung und Vorsorge die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nachkommen bewahren und die Umwelt schützen

Die Grundlagen der ökologischen Landwirtschaft

Tiergerechte Haltung
Eine artgerechte Haltung mit genügend Platz und Einstreu unterstützt das natürliche Verhalten und die Wohlfühlfaktoren der Tiere.
Tiergerechte Fütterung
Betriebseigenes und regionales Futter fördert die lokalen Stoffkreisläufe. Medikamente sind nur unter besonders strengen Vorgaben erlaubt.
Düngung
Durch den Einsatz betriebseigener organischer Dünger und den Anbau stickstoffbindender Pflanzen kann auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet werden.
Nachhaltige Bodenfruchtbarkeit
Ein gesundes Bodenleben durch den Aufbau und Erhalt von Humus ist die Grundlage des Pflanzenwachstums.
Vorbeugender Pflanzenschutz
Eine vielseitige Fruchtfolge, Zwischenfrüchte, mechanische Unkrautbekämpfung und die Förderung von Nützlingen beugen Unkräutern und Krankheiten vor.
Sauberes Grundwasser
Ein flächenangepasster Tierbestand beugt einer Überdüngung vor und hilft damit das Grundwasser zu schützen.
Verbot von Gentechnik
Der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen ist in der Tierernährung verboten.

Kennzeichnung

Gütesiegel und Label
Gütesiegel oder Label sind eine wichtige Orientierungshilfe beim Einkauf und weisen auf besondere Qualitäten von Produkten und Dienstleistungen, z. B. gesundheitliche, soziale oder ökologische Eigenschaften, hin. Damit dienen sie der Abgrenzung gegenüber anderen Produkten und Dienstleistungen mit gleichem Gebrauchszweck, die diese Eigenschaften nicht aufweisen. Gütesiegel und Label sind heute ein wichtiges Marktinformationsinstrument.

Weiterführender Link

www.stmuv.bayern.de
www.label-online.de

Kernkompetenzen

Bodenpflege

  • Wissen über das Klima und regionale Bodenbeschaffenheit
  • Wissen über die schonenden Bearbeitungmöglichkeiten des Bodens
  • Kompetenz über den Anbau verschiedener Nutzpflanzen (Fruchtfolgen und Zwischenfrüchte) über mehrere Jahre in bestimmten Reihenfolgen
  • Wissen über die sinnvolle Zuführung von Nährstoffen für den Boden
Büroarbeiten

  • Dokumentation
Technische Anlagen & Maschinen

  • Nutzung, Wartung und Prüfung hochtechnischer, bodenschonder Geräte
  • Ordnungsgerechte Lagerung chemischer Substanzen
Kenntnisse der landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen

  • Pflanzenschutzgesetz
  • Düngeverordnung und -gesetz
  • Bodenschutzgesetz, u.v.a.

Schaut mal Kinder

  • Rinder in Freilandhaltung

    Ich atme auf.

    Im Sommer bekommen wir saftiges Gras direkt von der Weide und im Winter Heu (getrocknetes Gras) und Silage (haltbar gemachtes Silofutter aus Gras und Mais). Wir genießen unseren großen Auslauf an der frischen Luft. Auf dem weichen Stroh finden wir bequeme Liegeplätze zum Ausruhen und Verdauen.

  • Schweine in Freilandhaltung

    Ich habe Spaß.

    Wir genießen das Tageslicht und die frische Luft. Wir sind sehr neugierig und haben hier viel Auslauf zum Erkunden und Entdecken.

  • Geflügel in Freilandhaltung

    Ich bin glücklich.

    Wir haben viel Auslauf im Freien. Uns geht es besonders gut, wenn wir laufen, scharren und picken können. Wir lieben das Bad im Staub, um unser Gefieder sauber zu halten. Nachts finden wir Schutz im Stall und schlafen besonders gut auf erhöhten Sitzstangen aus Holz.

Habt Ihr das gewusst?

Ökolandwirt*innen erfüllen bei der Tierhaltung, Fütterung und Schlachtung hohe Anforderungen an das Tierwohl.